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30.01.2024
Holokratie - Ein neues Betriebssystem für unsere Organisationsentwicklung
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Die Einführung der Holokratie als innovatives Organisations- und Managementsystemermöglicht bietet flexiblere und schnellere Entscheidungen. In dieser neuen Struktur haben Rollen Vorrang vor traditionellen Positionen, Kommunikation erfolgt teamübergreifend, und Entscheidungen basieren auf integrativen Prozessen.
Warum Holokratie - schnelle Reaktionszeiten durch mehr Eigeninitiative und Selbstorganisation
Als applied haben wir täglich mit den Methoden der agilen Softwareentwicklung zu tun. Jetzt ist es an der Zeit, diese Herangehensweise auf das gesamte Unternehmen auszuweiten. Die Einführung der Holokratie ermöglicht es uns, starre Hierarchien abzubauen und alle Mitarbeitende aktiv in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. In unserem Projektalltag, in der Veränderungen schneller denn je eintreten, bietet die Holokratie die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit, die wir benötigen, um erfolgreich Softwarelösungen für uns und unsere Kunden zu entwickeln. Die Idee der Holokratie stammt übrigens von Brian J. Robertson, der sie in seinem eigenen Softwareunternehmen entwickelte. Auch andere erfolgreiche Digitalunternehmen und Institute aus der Finanzszene setzen auf das Modell, wie etwa Hypoport. Es ist ein modernes Managementsystem, das Unternehmen, in der digitalisierten Arbeitswelt, agiler macht.
Holokratie - Wie funktioniert diese Organisationsform?
Die Holokratie bricht traditionelle Hierarchien und teilt das Unternehmen in selbstorganisierten Kreisen ein. Jeder Kreis hat verschiedene Rollen, die nicht unbedingt den herkömmlichen Berufsbezeichnungen entsprechen. Die Trennung von Person, Titel und Rolle ermöglicht eine dynamischere Verteilung und Bearbeitung von Aufgaben. Jede Rolle hat die Autorität und Verantwortung für ihren jeweiligen Verantwortungs- und Expertenbereich und kann unabhängig handeln. Stichwort: wir bringen die Entscheidung dahin, wo die passende Information für die Entscheidung liegt und nicht andersherum. Verantwortlich wird jeder wortwörtlich durch die "Accountabilities” der jeweiligen Rolle und die durch die Meetings hergestellte Transparenz.
In der Holokratie werden Kommunikation, Entscheidungen und Meetingstrukturen neu gestaltet, um sicherzustellen, dass Informationen fließen und Entscheidungen effizient getroffen werden. Konkrete Unterschiede sind unter anderem folgende:
Rollen: In der Holokratie sind Rollen zentral, da sie Aufgaben und Verantwortlichkeiten definieren, unabhängig von festen Positionen. Jeder Mitarbeiter kann in verschiedenen Kreisen mehrere Rollen übernehmen, wobei jede einen eigenen Zweck und klare Verantwortungsbereiche hat. Diese flexible Struktur ermöglicht eine effiziente Anpassung an wechselnde Anforderungen und fördert die Spezialisierung nach individuellen Stärken, wodurch die Vielseitigkeit der Mitarbeiter gesteigert und die Gesamtorganisation effizienter wird.
Kommunikation: In der Holokratie spielt Kommunikation eine entscheidende Rolle. Jeder Kreis entsendet Vertreter in andere Kreise, um die Kommunikation sicherzustellen. Diese Personen teilen Informationen und vertreten die Interessen ihres Kreises. Insbesondere der "Circle Lead" - in tradierten Organisationen entspricht dies dem Teamleiter - ist dafür verantwortlich, Themen zwischen verschiedenen Ebenen zu übertragen, ähnlich der Hierarchie in klassischen Organisationen. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass die Arbeit nicht aneinander vorbeigeht.
Entscheidungen: In der Holokratie erfolgt die Entscheidungsfindung durch integrative Entscheidungsprozesse, die sich von herkömmlichen Methoden unterscheiden. Anstelle der Suche nach der perfekten Lösung steht die Praxistauglichkeit im Fokus. Die vorgeschlagene Lösung kann jederzeit von den Rollen im betreffenden Kreis geändert werden, um sich in der Praxis zu bewähren. Integratives Entscheiden ermöglicht eine schnellere Entwicklung und Anpassung von Lösungsoptionen durch die Integration verschiedener Standpunkte und potenzieller Einwände. Der Prozess endet erst, wenn alle Bedenken berücksichtigt sind und das Ergebnis ausreichend sicher ist, um getestet zu werden.
Welche Vorteile versprechen wir uns bei applied?
Die Umstellung auf eine holokratische Organisation verspricht zahlreiche Vorteile. Mitarbeitende erhalten mehr Entscheidungsautonomie und Handlungsfreiheit, was zu einer gesteigerten Identifikation mit dem Unternehmen führt. Gleichzeitig fördert die individuelle Verantwortung unternehmerisches Denken und stärkt die Innovationskraft. Holokratisch organisierte Teams treffen Entscheidungen schneller, da sie nicht auf hierarchische Genehmigungen warten müssen. Die Flexibilität und Dynamik, die durch diese Struktur entstehen, führen oft zu schnelleren Projektergebnissen.
Wo stehen wir? Wie führen wir es ein?
Nachdem wir den Startschuss Ende 2023 gegeben haben, stehen wir nun vor dem nächsten Schritt. Die Kreise mit ihren Verantwortungsbereichen wurden definiert, und die “Circle Leads” wurden durch die Geschäftsführung ernannt. Der Februar 2024 markiert den Beginn der konkreten Umsetzung, in dem die Strategien und Metriken für die Kreise durch ihre jeweiligen “Circle Leads” festgelegt werden. Anschließend beschließt dieser die Rollen innerhalb des Kreises und besetzt sie durch Mitarbeitende. Sie werden aktiv in die Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten eingebunden. Meetingstrukturen werden eingeführt, um sowohl operative als auch strategische Aspekte zu behandeln. Dieser Prozess wird durch wöchentliche Sprechstunden begleitet, die jede Woche stattfinden. Hier haben alle Mitarbeitenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Bedenken zu äußern.
Wir sind gespannt auf die neuen Strukturen und Abläufe.
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Geschrieben von
René Lange
Head of Operations
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